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Neues aus der Kollektoren-Werkstatt

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von Georg Ledermann
So stellt sich DALL-E die Kollektoren vor

SOLECTRUS ist bekanntlich modular aufgebaut - rund um das eigentliche Dashboard gibt es eine Vielzahl von sog. “Kollektoren”, die Messwerte von verschiedenen Quellen einsammeln und in die Datenbank einpflegen.

Hier ein kurzer Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Neuerungen aus diesem Bereich, die sich auch in Form von Updates bemerkbar machen:

Forecast-Collector v0.5.0

Neben Forecast.solar wird nun auch der Anbieter Solcast unterstützt, der eine genauere Vorhersage der PV-Erzeugung bietet. War es bislang so, dass eine Vorhersage oft um 50% bis über 100% daneben lag, ist das bei Solcast um einiges zuverlässiger.

Für die Nutzung ist eine Registrierung bei Solcast notwendig (kostenfrei bei bis zu zwei Dachflächen). Anschließend konfiguriert man dort seine PV-Anlage und erhält einen API-Key, den man dann im Forecast-Collector einträgt.

Aber das Beste ist: Die Programmierung der Solcast-Unterstützung wurde von einem Nutzer beigesteuert. Herzlichen Dank an Gereon!

Technische Details zum Update findet sich auf GitHub.

CSV-Importer v0.4.0

Für den Import historischer Messwerte gibt es eine neue Version des CSV-Importers. Die wichtigste Neuerung ist die Unterstützung von SolarEdge. Wer also einen solchen Wechselrichter hat, kann die Messwerte aus früheren Zeiten in die SOLECTRUS-Datenbank übernehmen.

Auch dieses Feature wurde im Wesentlichen von einem Nutzer implementiert. Vielen Dank an Sascha!

Technische Details zum Update findet sich auf GitHub.

SENEC-Collector v0.14.2

Mit dem SENEC-Collector fing damals alles an. Inzwischen ist dieser Kollektor weitgehend stabil und ausgereift.

Die kürzlich eingeführte Cloud-Unterstützung hat noch eine kleine Optimierung erhalten und es wurde an der Stabilität gefeilt. Auch lassen sich nun einzelne Werte ignorieren, was insbesondere nützlich ist, wenn man eine Wallbox eines anderen Herstellers hat, dessen Messwerte per MQTT eingelesen werden.

Technische Details zu den letzten Updates findet sich auf GitHub.

Shelly-Collector v0.3.0

Der Shelly-Collector ist noch recht frisch und ermöglicht das Abgreifen von Messwerten von Shelly-Geräten. Neben dem Shelly Pro 3EM wird nun auch der Shelly Plus Plug S unterstützt.

Technische Details zum Update findet sich auf GitHub.

Installation von Updates

Wer nicht sowieso mittels WatchTower sämtliche Update automatisch erhält (sehr empfehlenswert!), kann eine Aktualisierung auf einfache Weise manuell über die Kommandozeile (also per SSH-Login) durchführen:

# Im Ordner ausführen, in dem die docker-compose.yml von SOLECTRUS liegt:
docker compose pull
docker compose up -d

# Fertig!

Bei älteren Versionen von Docker (z.B. auf einem Synology-NAS) muss docker-compose statt docker compose geschrieben werden, also mit Bindestrich.

Diese Befehle aktualisieren sämtliche Docker-Container von SOLECTRUS - also das Dashboard, die Kollektoren, aber auch die Datenbanken InfluxDB und Redis.

Und sonst so?

Abschließend noch zwei Hinweise auf laufende Entwicklungsarbeiten:

MQTT-Collector: Großes Update in Arbeit

Für den Anschluss auch exotischer Stromspeicher und Wechselrichter ist der MQTT-Collector zuständig. Dieser wird schon seit längerem grundlegend überarbeitet und wird bald in einer neuen Version erscheinen.

Schwerpunkt ist eine neue Konfiguration. Es lassen sich damit beliebige Messwerte vom MQTT-Broker abrufen, es können JSON-Daten extrahiert und Berechnungen durchgeführt werden.

Die neue Konfiguration ist abwärtskompatibel, niemand muss also nach einem Update seine Konfiguration neu schreiben.

Wer sich für die technischen Details interessiert, kann sich hier einlesen: https://github.com/solectrus/mqtt-collector/pull/137

Ganz neu: Der Power-Splitter

Mit dem “Power-Splitter” ist ein weiteres Tool in Arbeit. Damit wird es möglich, genau zu berechnen, woher der für die einzelnen Verbraucher benötigte Strom kommt.

Hat man einen großen Verbraucher wie z.B. eine Wärmepumpe oder eine Wallbox, dann möchte man vermutlich wissen, wie viel des verbrauchten Stroms selbst erzeugt und wie viel aus dem Netz bezogen wurde. Der Power-Splitter rechnet dies aus, indem der Netzbezug rechnerisch auf die betriebenen Geräte aufgeteilt wird.

Im Ergebnis erfährt man, wie hoch die Stromkosten eines Verbraucher wirklich sind. Ein Wärmepumpen-Betreiber weiß zwar sicherlich, wie viel Strom (in kWh) seine Wärmepumpe z.B. in einem Jahr verbraucht hat, aber nicht, wie viel das in Euro sind. Denn es macht ja einen gewaltigen Unterschied, ob der Strom vom Dach kommt oder gekauft werden musste. Der Power-Splitter rechnet genau das aus.

Und das Beste ist: Dies funktioniert auch im Nachhinein, also mit den bereits in SOLECTRUS vorhandenen Messwerten. Voraussetzung ist nur, dass diese hinreichend noch aufgelöst sind, also mindestens im 5-Minuten-Takt vorliegen.

Dies nur als Ausblick, später mehr dazu.

Dashboard: Großes Update voraus

Das Dashboard selbst, also die Benutzeroberfläche, erfährt derzeit auch einige grundlegende Verbesserungen. Die Konfiguration ändert sich und wird flexibler, so dass eine externe Wallbox und eine Wärmepumpe unterstützt werden. Etliche Solectronauten nehmen derzeitig an einem Beta-Test teil und geben wertvolles Feedback, danke dafür auch an dieser Stelle!

Hierzu wird es demnächst einen eigenen Blog-Beitrag geben.